Sie kam aus Essen, sie traf gegen Essen: Lena Oberdorf hat das erste Tor der neuen Frauenfußball-Bundesliga-Saison erzielt und einen weiteren Treffer nachgelegt. Die 18-Jährige hatte damit großen Anteil am 3:0-(1:0)-Sieg des VfL Wolfsburg gegen eine junge SGS-Mannschaft. Ein Sieg, der allerdings deutlich höher hätte ausfallen dürfen. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie waren wieder Zuschauer zugelassen, 500 Fans (darunter auch OB Klaus Mohrs) sahen zwischen den beiden Oberdorf-Toren einen Elfmeter-Treffer von Lena Goeßling.
Pernille Harder weg, Fridolina Rolfö und Ewa Pajor verletzt - VfL-Trainer Stephan Lerch musste eine komplett neue Offensive basteln. Zsanett Jakabfi und Pia-Sophie Wolter besetzten gegen tief stehende Schönebeckerinnen die Flügel, Svenja Huth rückte dafür mehr ins Zentrum und Pauline Bremer stürmte. Neben Bremer (kam von Manchester City) und Oberdorf standen mit Katarzyna Kiedrzynek (Paris) und Kathy Hendrich (Bayern) auch die beiden weiteren Neuzugänge in der Startelf. Für Kiedrzynek war es die Premiere im VfL-Trikot, während der Champions-League-Endrunde war noch Friederike Abt die Nummer 1 im Wolfsburger Tor.
VfL-Frauen gegen Essen - Die Bilder des Spiels
Bereits im ersten Durchgang zeigte sich, dass der VfL heute vor allem Geduld brauchen wird. Gegen den Ball agierte die SGS mit einer Fünferkette, leistete sich aber auch immer wieder Ballverluste. Bremer hätte fast davon profitiert, zögerte nach einem Fehlpass von Elisa Senß aber beim Abschluss und schoss die Kugel Torfrau Stina Johannes in die Arme. Zwei Minuten später kam dann etwas Glück dazu, nach einer Huth-Ecke und einem Querschläger reagierte Oberdorf schnell, legte sich den Ball kurz vor und erzielte aus kurzer Distanz die Führung. Danach zeigte sich, dass dem VfL ohne die drei Top-Torjägerinnen der Vorsaison (die kopfballstarke Alexandra Popp wurde zudem zunächst geschont) doch einiges an Gefährlichkeit fehlt, Bremer und Huth hätten vor dem Halbzeitpfiff die Führung ausbauen müssen, waren aber entweder nicht präzise genug oder Johannes entschärfte die Situation.
Nach dem Seitenwechsel ging es hektisch weiter, der VfL wollte unbedingt das zweite Tor, Bremer vergab eine Top-Kopfballchance. Das 2:0 servierte dann die gerade einmal 16-jährige Carlotta Wamser, als sie in der 47. Minute Wolter im Strafraum von den Beinen holte und Routinier und Neu-Kapitänin Lena Goeßling den fälligen Elfmeter zum 2:0 verwandelte.
Huth scheiterte nach Flanke von Jakabfi mit dem Kopf erneut an Johannes, doch nach 70 Minuten meldete sich auch die SGS mit einer Doppelchance zurück - erst parierte Kiedrzynek stark gegen Nicole Anyomi, dann wehrte Oberdorf eine Ecke auf der Linie ab. Die Nationalspielerin war es auch, die zehn Minuten vor Schluss mit dem 3:0 alles klar machte.
Erfreulich: Mit Lotta Cordes feierte in der 78. Spielminute eine Spielerin aus der eigenen U20 ihr Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse. Die 19-Jährige war 2018 in die U17 des VfL (gewann direkt die B-Juniorinnen-Meisterschaft) gekommen und zählt seit einigen Monat mit zum Profi-Kader des Double-Gewinners.
VfL: Kiedrzynek - Hendrich (78. Blässe), Goeßling, Janssen, Rauch (60. Wedemeyer) - Engen (78. Cordes), Oberdorf - Wolter, Huth (70. Popp), Jakabfi - Bremer (60. Dickenmann).
SGS: Johannes - Klasen, Ostermeier, Feldkamp, Wamser (71. Laurier) - Baaß (86. Brecht), Markou (67. Lange), Senß, Bajings - Anyomi.
Tore: 1:0 (16.) Oberdorf, 2:0 (49.) Goeßling (Foulelfmeter), 3:0 (84.) Oberdorf.
Schiedsrichterin: Wildfeuer (Lübeck).
September 05, 2020 at 02:05AM
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Lena, Lena, Lena: VfL-Frauen siegen 3:0 gegen Essen - Sportbuzzer
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Sophie Paris (Deutsch)
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