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Kulturnachrichten - Deutschlandfunk Kultur

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Kulturnachrichten

Mittwoch, 2. September 2020

Macron verteidigt "Recht auf Blasphemie"

Kurz vor Beginn des Prozesses in Paris zum Anschlag auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" hat Frankreichs Präsident Macron das Recht auf Blasphemie in seinem Land verteidigt. Das Recht auf blasphemische Äußerungen und Darstellungen sei in Frankreich durch die Gewissensfreiheit abgedeckt, sagte er. Der Prozess zu mehreren Anschlägen vom Januar 2015, darunter dem auf "Charlie Hebdo", hat heute in Paris begonnen. Angeklagt sind 14 Verdächtige. Aus diesem Anlass hat die Zeitschrift "Charlie Hebdo" in einer Sonderausgabe noch einmal die umstrittenen Mohammed-Karrikaturen auf dem Titel abgedruckt. Überschrift: "Tout ça pour ça". Übersetzt soviel wie: All dies, dafür.

Auch Art Basel Miami Beach abgesagt

Nach der Absage der Kunstmesse Art Basel wird nun auch deren Ableger in Miami wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht stattfinden. Die eigentlich für Dezember in der Metropole im US-Ostküstenstaat Florida geplante Messe müsse abgesagt werden, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Grund dafür seien unter anderem die anhaltenden Behinderungen des internationalen Reiseverkehrs. Im Dezember 2021 solle die Messe wieder stattfinden.Zuvor war bereits die Art Basel zunächst von Juni auf September verschoben und dann ganz abgesagt worden. Auch ihr Ableger in Hongkong fand in diesem Jahr nicht statt. Die Art Basel gehört mit ihren Ablegern zu den wichtigsten Kunstmessen der Welt.

"Rule Britannia" wird bei "Proms" doch gesungen

Nach heftiger Kritik will der britische öffentlich-rechtliche TV-Sender BBC nun doch das Singen patriotischer Hymnen bei dem Musik-Festival "Last Night of the Proms" erlauben. Eine ausgewählte Gruppe von BBC-Sängern werde die beiden Lieder "Rule Britannia!" (Herrsche, Britannien!) und "Land of Hope and Glory" (Land der Hoffnung und Herrlichkeit) singen, teilte die BBC mit. Zuvor wollte der Sender wegen der Bezüge zur Kolonialzeit und Sklaverei nur Orchester-Versionen ohne Gesang zulassen. Die Veranstalter hatten befürchtet, dass die Hymnen nach den Anti-Rassismus-Protesten der vergangenen Monate unpassend wären. Konservative Stimmen sagten hingegen, die Hymnen sollten bei den "Proms" aufgeführt werden, um zu zeigen, dass Großbritannien seine Geschichte anerkenne.

Star-DJ Erick Morillo gestorben

Der vor allem mit dem Song "I Like To Move It" weltberühmt gewordene Star-DJ Erick Morillo ist tot. Morillo sei am Dienstag im Alter von 49 Jahren tot in einem Anwesen in Miami Beach gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch und bestätigte damit entsprechende US-Medienberichte. Die Einsatzkräfte seien nach einem Notruf zu dem Anwesen gefahren. Der Tod Morillos werde nun untersucht. Es gebe auf den ersten Blick keine Anzeichen für eine Fremdeinwirkung. Der 1971 in Kolumbien geborene Musiker hatte als Produzent unter zahlreichen verschiedenen Pseudonymen Songs herausgebracht und als DJ auf der ganzen Welt gearbeitet.

Durchsuchungen in Berlin wegen Juwelenraubes

In Berlin sind im Zusammenhang mit dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden Geschäftsräume und eine Wohnung durchsucht worden. Nach Angaben der Dresdner Staatsanwaltschaft soll der Mann, dessen Wohnung durchsucht wurde, den Tätern SIM-Karten verkauft oder diese zum Vertrieb an ein Internetcafé weitergegeben haben. Demnach vertreibt der Mann auf fiktive Personalien registrierte SIM-Karten für Mobiltelefone. Die fraglichen Karten seien während der Vorbereitung des Diebstahls und bei der Tatausführung für Absprachen zwischen den Tätern genutzt worden. Inwieweit der Mann den Verwendungszweck der SIM-Karten kannte, ist laut Staatsanwaltschaft unklar. Ende November 2019 waren Einbrecher durch ein Fenster in das Grüne Gewölbe im Residenzschloss der sächsischen Hauptstadt eingedrungen. Binnen Minuten stahlen sie aus einer Ausstellungsvitrine historischen Juwelenschmuck von großem Wert. Anschließend flohen sie mit einem Auto.

Jugendfilmfestival zeigt Produktionen aus 34 Ländern

Das internationale Filmfestival für Kinder und Jugendliche "Lucas" zeigt 59 Lang- und Kurzfilme aus 34 Ländern. Mehr als 30 Produktionen seien Deutschlandpremieren, sagte die Festivalleiterin Julia Fleißig vom Veranstalter Deutsches Filminstitut und Filmmuseum (DFF) in Frankfurt am Main. In den Spiel-, Dokumentations- und Animationsfilmen spielten Kinder und Jugendliche die Hauptrollen. Die Zielgruppe seien junge Leute ab vier Jahren. Die 43. Fassung des Festivals findet nach Angaben von Fleißig unter Beachtung der Abstandsregeln im DFF-Kino in Frankfurt sowie im Kino Caligari in Wiesbaden statt, außerdem erstmals online. Bundesweit seien weite Teile des Wettbewerbsprogramms dieses Jahr per Video-on-Demand online verfügbar.

Preis "Opus Klassik" geht an Mutter und Kaufmann

Anne-Sophie Mutter und Jonas Kaufmann gehören zu den Gewinnern des diesjährigen "Opus Klassik". Mutter wird als "Instrumentalistin des Jahres" geehrt, Kaufmann für sein Album "Wien" in der Kategorie "Klassik ohne Grenzen". Weitere Preisträger sind die Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla, der Tenor Daniel Behle sowie die Sopranistin Diana Damrau. Die Mezzosopranistin Elina Garanca und die Sopranistin Marlis Petersen werden als beste Sängerinnen geehrt, der Pianist Igor Levit bekommt für die Einspielung aller Beethoven-Klaviersonaten den Preis für den "Bestseller des Jahres". Die Preisträger in 25 Kategorien seien von einer neunköpfigen Jury ausgewählt worden, teilte der Verein zur Förderung der Klassischen Musik mit. Die Verleihung am 18. Oktober im Konzerthaus Berlin wird vom ZDF am selben Tag ausgestrahlt.

Museum gibt mumifizierte Köpfe an Neuseeland zurück

Das Berliner Ethnologische Museum gibt zwei mumifizierte Köpfe an Neuseeland zurück. Das neuseeländische Nationalmuseum Te Papa Tongarewa in Wellington hatte die Rückgabe der im Gesicht tätowierten Maori-Männerköpfe (Toi moko) verlangt, teilte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit. Die Köpfe befanden sich jeweils seit 1879 und 1905 in den Sammlungen des Ethnologischen Museums in Berlin. Tätowierte Maori-Köpfe wurden im 19. Jahrhundert während der Kolonialzeit begehrte Sammler-Objekte. Angesichts der europäischen Nachfrage entstand damit ein Handel, für den auch Sklaven und Kriegsgefangene tätowiert und getötet wurden. Seit 2003 hat das Nationalmuseum den Auftrag, menschliche Überreste der Maori nach Neuseeland zurückzuführen.

Petzold hält Live-Filmfestivals für unverzichtbar

In Venedig beginnt heute das erste große internationale Filmfestival in Corona-Zeiten, das nicht nur virtuell stattfindet. Wegen der Pandemie gibt es allerdings keine Fans am Roten Teppich, deutlich weniger Hollywood-Prominenz und Zuschauer in den Kinosälen. Eröffnet wird die 77. Ausgabe des Festivals am Abend. Der deutsche Filmemacher Christian Petzold, der Mitglied der Jury ist, sagte im Deutschlandfunk Kultur, er fühle sich im Kino sicher vor Infektionen. Gegenüber Online-Festivals ist er skeptisch. "Ein Festival im Netz kann nicht funktionieren. Das sind verzweifele Versuche, durch die Zeit durchzukommen", sagte er. "Alle Gemeinwesen-Institutionen - ob das jetzt Kinos sind oder öffentliche Orte, die können wir nicht ersetzen. Wir dürfen nicht die Pandemie benutzen, um solche Dinge aus der Welt zu schaffen. Wir sind ohne die großen sozialen Orte verloren."

Leipziger Buchmesse verschiebt Termin für 2021

Die Leipziger Buchmesse verschiebt ihren Termin wegen der Corona-Pandemie im nächsten Jahr vom März auf Ende Mai. Dann sei es wärmer und man könne auch den Außenbereich des Messegeländes nutzen, so der Direktor Oliver Zille. Zum Beispiel für Lesungen beim Festival "Leipzig liest" und der dazugehörigen Comicmesse "Manga-Comic-Con". Die Buchmesse soll nun vom 27. bis 30. Mai stattfinden. Im vergangenen Jahr waren auf der Messe und beim Lesefestival 286 000 Besucher gezählt worden.

Veranstaltungswirtschaft plant große Demo

Unter dem Motto "fünf nach 12" will die Veranstaltungsbranche am 9. September in Berlin demonstrieren, um auf ihre Existenznöte wegen der Corona-Pandemie aufmerksam zu machen. Die Branche stehe in großen Teilen unmittelbar vor dem Kollaps, hieß es in einer Ankündigung. Die Veranstaltungsbranche sei der sechstgrößte Wirtschaftszweig Deutschlands, mache 130 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr und beschäftige eine Million Menschen. Seit Beginn der Corona-Krise stehe hier alles still. Zur Demonstration aufgerufen hat das Bündnis "#AlarmstufeRot", das die mitgliederstärksten Initiativen, Verbände und Vereine aus der Veranstaltungswirtschaft vereint. Mehr als 5000 Teilnehmer werden erwartet. Das Bündnis demonstriere explizit nicht gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Infektionsgeschehens, hieß es. Es wolle sofortige Gespräche und finanzielle Hilfen erreichen.

"7 Deaths of Maria Callas" in München gefeiert

Mit der Uraufführung von "7 Deaths of Maria Callas" der Performance-Künstlerin Marina Abramovic ist die Bayerische Staatsoper in München am Dienstagabend in die neue Spielzeit gestartet. "Es geht um das Sterben an einem gebrochenen Herzen, um den Tod aus Liebe", hatte Abramovic zuvor erklärt. Sieben Arien waren unter musikalischer Leitung von Yoel Gamzou zu hören, begleitet von Kurzfilmen, in denen Abramovic an der Seite des US-Schauspielers Willem Dafoe die Bühnentode nachstellt - sie siecht dahin, wird erstochen, erdrosselt, verfällt dem Wahnsinn oder geht ins Feuer. Zusammengehalten wird die Opernmusik von Kompositionen und Soundcollagen des Musikers Marko Nikodijevic. Am Ende geht es um den realen Tod der berühmten Sopranistin, die Abramovic im Bett liegend selbst darstellt.

Berlinale verteidigt genderneutralen Schauspielpreis

Die Berlinale hat ihre Pläne für einen genderneutralen Schauspielpreis verteidigt. Diesen hatte das Gleichstellungsbündnis Pro Quote Film als ein "Feigenblatt für Innovation" bezeichnet. Das Filmfestival sei von Gendergerechtigkeit weit entfernt, hatte die Vorsitzende Barbara Rohm im Deutschlandfunk Kultur erklärt. Ihren Vorschlag, einen Preis für gendersensible Darstellung zu schaffen, wies Berlinale-Chefin Mariette Rissenbeek am Dienstag ebenfalls im Deutschlandfunk Kultur zurück. Geschlechtergerechtigkeit müsse zuerst an der Basis, also in den Produktionsfirmen geschaffen werden und nicht im Nachhinein, wenn die Filme entstanden seien. Beim neuen Preis könne es durchaus sein, so Rissenbeek, dass sowohl für die beste Haupt- als auch die beste Nebenrolle eine Frau gekürt werde. Aber sie glaube nicht, dass die Berlinale-Leitung ihre Entscheidung überdenken möchte. Bisher wurden die "beste Darstellerin" und der "beste Darsteller" auf der Berlinale geehrt. In Zukunft sollen Silberne Bären für die beste Leistung in einer Haupt- und einer Nebenrolle vergeben werden.

Philosophischer Buchpreis an Islamwissenschaftler

Der Philosophische Buchpreis 2020 des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover geht an den Schweizer Islamwissenschaftler Michael Frey. Die mit 3.000 Euro dotierten Auszeichnung wird ihm für sein Buch "Die politische Philosophie Nassif Nassars im libanesischen Kontext" verliehen. Mit seinem Werk mache Frey den "Liberalismus mit Gemeinsinn" des 1940 geborenen libanesischen Denkers Nassar erstmals der deutschsprachigen Öffentlichkeit zugänglich. Die Preis soll am 11. September in Hannover überreicht werden. Der Philosophische Buchpreis wird alle zwei Jahre für die beste Neuerscheinung der vergangenen drei Jahre zu einem aktuellen Themenbereich der praktischen Philosophie vergeben.

Lehrkräfte verlassen Budapester Theater-Uni

Nach der Aufhebung ihrer Autonomie durch die rechtsnationale ungarische Regierung verlassen zahlreiche Lehrkräfte die Budapester Universität für Theater-und Filmkunst. Unter anderen reichten die Filmregisseurin Ildiko Enyedi und die Theaterregisseure Tamas Ascher und Viktor Bodo die Kündigung ein. Enyedi hatte 2017 mit dem Liebesfilm "Körper und Seele" den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen. Ascher wird in Ungarn für seine meisterhaften Inszenierungen der Stücke des russischen Autors Anton Tschechow geschätzt. Bodo inszeniert regelmäßig am Volkstheater in Wien, zuletzt Ibsens "Peer Gynt". Bereits am Montag waren das Rektorat, der Senat und die Dekanatsleitungen geschlossen zurückgetreten. Studenten begannen damit, die Universität im Zentrum von Budapest zu besetzen. Am Dienstag übernahm formell ein neues Kuratorium so gut wie alle Leitungsbefugnisse an der Universität. Es ist ausschließlich mit Personen besetzt, die die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban ernannt hatte.

Apartheid-Fotograf Jürgen Schadeberg ist tot

Der Fotograf Jürgen Schadeberg ist tot. Er sei am Samstag im Alter von 89 Jahren nach einem Schlaganfall gestorben, sagte seine Ehefrau Claudia Schadeberg der Deutschen Presse-Agentur. Schadeberg gilt als Chronist der Apartheid in Südafrika. Sein Foto, das den ersten demokratisch gewählten Präsidenten Nelson Mandela 1994 bei einem Besuch seiner ehemaligen Gefängniszelle auf Robben Island zeigt, wurde von The Photographers Gallery in London in die Liste der 50 denkwürdigsten Bilder des 20. Jahrhunderts gewählt. Der gebürtige Berliner ging 1950 nach Südafrika. In den 1960ern und 1970ern lebte und arbeitete er auch in London, New York, Spanien und Frankreich, bevor er 1985 nach Südafrika zurückkehrte. Schadebergs Lebenswerk wurde unter anderem in dem 2004 erschienenen Film "Drum - Wahrheit um jeden Preis" gewürdigt.




September 02, 2020 at 05:02PM
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Sophie Paris (Deutsch)

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